MacTarbh

Sonntag, 6. November 2016

"Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden." (Lk. 20, 38)

Liebe Brüder und Schwestern!

Ja, Ihr habt ja recht! Es ist wirklich etwas sehr lange her, seit Ihr das letzte Mal etwas von mir gelesen habt. Vieles ist seitdem passiert. Doch die Aufzählung der Ereignisse würde den Rahmen hier sprengen.

Mittlerweile ist es November geworden. Der November ist der Totenmonat. Sogar das Wetter passt dazu; denkt nur, heute hat es hier sogar geschneit.

Wo wir gerade bei der Natur sind: Sie macht es uns vor, wie man am besten mit dem November umgeht. Die Bäume werfen fleißig ihre Blätter, die Tiere ziehen sich zurück und bereiten sich auf ihren Winterschlaf vor. Nun, das mit dem Winterschlaf wird bei den wenigsten von uns funktionieren, aber wir sollten uns doch etwas Zeit für Besinnung und zum Nachdenken nehmen.

Gerade der Monat November, der, wie erwähnt, oft als Totenmonat bezeichnet wird, hat mit seinem oftmals so tristen Wetter etwas sehr Trübsinniges an sich. Hinzu kommt, dass wir Allerheiligen und Allerseelen feiern, der Tod also im Mittelpunkt zu stehen scheint.

Wie ist denn das eigentlich, wenn man tot ist? Manche sagen, mit dem Tod sei alles vorbei. Manche sagen, wir würden immer wieder geboren. Andere wieder sagen, man müsse sich im Leben bewähren, um dann im nächsten Leben in einer entsprechend angemessenen Daseinsform zu existieren. Was aber stimmt nun?

In der heutigen Perikope gibt uns Jesus einen kleinen Einblick, was nach dem irdischen Tod passiert. Er spricht zum einen von Auferstehung und sagt (viele Geschiedene werden sich freuen), man würde nicht mehr heiraten. Wir sterben aber auch nicht mehr, da wir den Engeln gleich und durch die Auferstehung zu Söhnen (und Töchtern) Gottes geworden sind (vgl. Lk. 20, 35.36). Ins Detail geht Jesus allerdings nicht. Bedeutet das nun, wie man in Bayern sagt, nix Genaues weiß man nicht?

Ich denke, wenn man den Bibeltext im Kontext des gesamten Evangeliums sieht, dann wird deutlich, dass es für uns Hoffnung gibt. Jesus hat bei seinem Kreuzestod in Golgota ein für allemal den Preis dafür bezahlt, dass wir nach unserem Tod nicht verloren gehen, sondern weiterleben - aus Liebe. Angesichts des grauen Novembermonats sollten wir uns immer wieder vor Augen halten, dass diese Liebe Gottes etwas sehr Warmes ist und Licht sowie Wärme in unser Leben bringt.

Wenn wir das immer wieder bedenken, dann ist der Monat November, ist unser Leben, nicht mehr so grau, sondern gefüllt von der Wärme und Liebe Gottes.

"Gott sei Dank für sein unfaßbares Geschenk." (2. Kor. 9, 15)

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI