MacTarbh

Montag, 11. Januar 2016

"Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet." (Jes. 66, 13, LÜ)

Liebe Brüder und Schwestern!

Willkommen im Jahr 2016! Das obige Bibelwort ist die Jahreslosung für das Jahr 2016. Bei den sog. "Losungen" handelt es sich um eine Sammlung von Bibelworten, die von der Herrenhuter Brüdergemeine (eine protestantisch geprägte, aber überkonfessionelle Gemeinschaft) per Auslosen (daher der Name) für jeden Tag herausgegeben wird. Für jeden Tag wird jeweils ein Bibelvers aus dem Alten und aus dem Neuen Testament gezogen.

Die Losungen sind mir schon seit Jahren ein Begriff, da ich, wie manche von Euch wissen, früher selbst protestantisch war und quasi mit der Bibel (und eben auch mit den Losungen) aufgewachsen bin. Obwohl die Losungen überkonfessionell sind, orientiere ich mich mittlerweile vor allem an den römisch-katholischen Tageslesungen, um mich mit "meiner" Kirche zu verbinden. Soviel zum Einstieg.

Als ich gerade über die Internetpräsenz meiner früheren evangelisch-lutherischen Gemeinde surfte, fiel mir eben dieses Bibelwort ins Auge. Auf mich hat dieses Wort sehr beruhigend gewirkt und zwar gerade in der Formulierung der Lutherübersetzung.

Wer mich etwas besser kennt, kann sich auch denken, warum mich dieses Wort so angesprochen hat. Selbstverständlich kommen wir alle in die Situation, wo wir Trost benötigen, sei es durch Zuspruch, sei es durch eine breite Schulter zum Anlehnen, sei es durch einen Beichtvater. Wie auch immer. Doch der Trost einer Mutter ist etwas ganz besonderes.

Wenn ich an meine eigene Mutter zurückdenke, die ja vor mittlerweile über 20 Jahren viel zu früh nach langer Krankheit gestorben ist, dann hatte sie eine ganz eigene Art, uns Kindern Trost zu spenden und Zuversicht zu geben. Ich vermisse sie noch heute sehr!

An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis, zur Versöhnung aufzurufen. Versöhnt Euch mit Euren Eltern, Kindern, anderen Angehörigen, Freunden..... es kann eines Tages zu spät sein. Tut es gleich jetzt und schiebt es nicht auf! Das gilt übrigens nicht nur für Versöhnung. Wann habt Ihr Eurem Vater und/oder Eurer Mutter oder Euren Kindern das letzte Mal gesagt, dass Ihr ihn/sie liebt? Tut es - und tut es jetzt gleich!

Zurück zum Trost: Durch diese fast schon intime Beschreibung des Trostes wird deutlich, wie sehr uns Gott liebt und wie sehr er uns gut tut. Es ist einfach wunderbar, dass wir jemanden haben, der sich so um uns sorgt und um uns kümmert.

Lasset uns beten! Gott und Vater, wir danken Dir von ganzem Herzen dafür, dass Du nicht nur wie ein Vater, sondern auch wie eine Mutter zu uns bist. Danke, dass Du immer für uns da bist und dass wir immer zu Dir kommen dürfen. Amen!

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXVI