MacTarbh

Sonntag, 2. August 2015

„Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh. 6, 35)

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute morgen bin ich, zumindest für einen Sonntagmorgen, ungewöhnlich früh aufgewacht und aufgestanden. Ich las diese Bibelstelle, genauer gesagt, die gesamte Perikope für den heutigen Sonntag (Joh. 6, 24 - 35). "Brot des Lebens", so las ich und prompt wurde ich an die Eucharistefeier erinnert. Brot des Lebens, Eucharistiefeier, Begegnung mit Jesus. Genauso lehrt es auch unsere Kirche. Es zog mich daher auch mit Macht in die Messe in unserer Pfarrei.

Ok, könnte man denken, dann ist an dieser Stelle dieser Denkanstoß also beendet. Besuch der Messe und gut ist's. Jedem das Seine.

Doch was hat es mit diesem Brot auf sich? Nun, weiter vorne im Text, finden wir einen wichtigen Hinweis: "Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen." (V. 31). Wir werden hier in die Zeit des Exodus zurückversetzt, also in die Zeit, in der das Volk der Israeliten aus der Knechtschaft in Ägypten geflohen war. Gott versorgte sein Volk mit Manna, bei dem es sich um "etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif" (vgl. Ex. 16 ,14) handelte. Die Kirchenväter haben hier ein Vorausbild für die Eucharistie gesehen.

Interessant ist, dass die Israeliten das Manna nicht aufbewahren durften, sondern taggleich aufbrauchen mussten. Ansonsten verdarb es. Lediglich am Tag vor dem Sabbat durften sie soviel sammeln, dass es für zwei Tage reichte, um am Sabbat nicht arbeiten zu müssen. Darum bitten wir auch im Vaterunser: "Unser tägliches Brot gib uns heute."

Aber wieso Brot? Nun, das Brot war schon von altersher das Grundnahrungsmittel Nummer 1. Klar, zunächst geht es hier um die leibliche Speise. Doch wird auch deutlich, dass wir Jesus, das Brot des Lebens brauchen, um im übertragenen Sinne nie wieder zu hungern.

Jesus ist das wahre Brot! Er ist das fleischgewordene Wort Gottes, mit dem wir uns in der Eucharistie vereinen und von dem wir uns ernähren!

Und genau das ist es, worum es geht. Mir ist keine andere Religion bekannt, in der eine Gottheit sich so klein macht und sich für uns hingibt. Es gibt Religionen, die teilweise sehr viele Götter verehren. Welche dieser Gottheiten aber macht es so wie unser Gott? Da ist keine, auch nicht eine!

Panem de caelo praestitisti eis.
Omne delectamentum in se habentem.

Oremus! Deus, qui nobis sub sacramento mirabili passionis tuae memoriam reliquisti: tribue, quaesumus, ita nos corporis et sanguinis tui sacra mysteria venerari, ut redemptionis tuae fructum in nobis jugiter sentiamus. Qui vivis et regnas in saecula saeculorum.
Amen.

Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXV