MacTarbh

Sonntag, 29. März 2020

"Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?" (Mk. 4, 40)

Gnade sei mit Euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt! Amen!

Liebe Brüder und Schwestern!

Der heutige Bibelvers entstammt der Geschichte, in der Jesus einen Sturm stillt. Da ich diesen Text in seiner Gänze für wichtig halte, habe ich ihn hier kopiert:

35 Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. 36 Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn. 37 Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. 38 Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? 39 Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein. 40 Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? 41 Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?

Diese Geschichte fand auf dem See Genezareth statt. Der See Genezareth liegt 212 Meter unter dem Meeresspiegel. Er ist bekannt für plötzlich aufkommende Fallwinde und Stürme. Die aufgepeitschten Wellen werden sehr hoch, da sie -bedingt durch die engen Küsten- nicht ausrollen können.

In solch einem Sturm befand sich das Boot. Die Jünger hatten Angst, da die Wellen so hoch waren und das Schiff zu sinken drohte. Jesus aber hielt im Heck des Bootes ein Nickerchen. Verständlich, dass die Jünger verängstigt waren, oder? Wie hätten wir reagiert, wenn wir mit den Jüngern buchstäblich in einem Boot gesessen wären? Worauf hätten wir geschaut? Auf die sich immer höher türmenden Wellen, das eindringende Wasser oder auf Jesus?

Wir wissen, wie die Geschichte zu Ende ging. Die völlig verängstigten Jünger wecken Jesus, der den Sturm "bedroht", woraufhin "völlige Stille" eintritt.

Auch wir kennen in unserem Leben zahlreiche Stürme. Manche Stürme scheinen es uns so bedrohlich, dass wir Angst haben, unser Lebensschiff könnte kentern. Wir rufen zu Gott, scheinen aber keine Antwort zu erhalten. Gott scheint zu schlafen oder uns nicht zu hören. Und doch dürfen wir sicher sein, dass ihm nichts entgleitet, dass ihm nichts zuviel oder zu unbedeutend ist. Er kennt unsere "Stürme", unsere Sorgen, Ängste und Probleme. Und keine Angst, mit ihm im Boot werden wir nicht untergehen!

Das nachfolgende Bild habe ich vor Jahren auf einem Mittelaltermarkt erstanden. Es zeigt die Situation sehr schön, wie ich finde. Durch einen Klick auf das Bild kann man die Ansicht vergrößern, es genauer betrachten und auch darüber meditieren.


Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intelligentias vestras in Christo Iesu. Amen!

© Br. Colin MacTarbh MMXX